Unsere Reise ging nach
2 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen zu Ende. Das "Abenteuer Wiedereinstieg" hat begonnen.

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Der Hummerküste entlang in Richtung Kanada

Nach unserem Ausflug ins Hudson Valley waren wir nun wieder am Meer und unsere Reise entlang der Ostküste der USA ging jetzt langsam dem Ende entgegen. Kanada war zwar noch nicht ganz in Sichtweite, lange würde es aber bestimmt nicht mehr dauern. Bevor wir den Amerikanern wirklich bye-bye sagten, feierten wir mit ihnen den Unabhängigkeitstag.

Der Independence Day wird in den USA immer gross gefeiert und das ist ja auch gut so. Viele Campingplätze waren schon Wochen vor dem 4. Juli ausgebucht. Das erstaunte uns eigentlich nicht, denn dass die Amerikaner camping-verrückt sind, war uns bekannt :-) Umso überraschter waren wir, dass wir für die zwei Tage vor dem Nationalfeiertag noch den allerletzten Platz auf dem Salisbury Beach Campground ergattern konnten. So genossen wir zwei Tage auf dem Platz am Strand und beobachteten die Amis bei den Vorbereitungen für ihren grossen Tag. Wir hatten den Eindruck, dass gewisse Familien den ganzen Hausrat für die paar Tage mitgeschleppt hatten.

Am 4. Juli verliessen wir die Salisbury Beach und fuhren nach Conway. Im Vorfeld hatten wir uns informiert, wo der Independence Day speziell gefeiert wird und waren dabei auf diese kleine Stadt gestossen, welche dieses Jahr ihr 250-jähriges Bestehen feiert und daher auch die Feierlichkeiten zum 4. Juli etwas grösser als üblich ausfallen. Im Besucherzentrum wollten wir uns also über das genaue Programm informieren, mussten aber feststellen, dass die ältere Dame dort absolut keinen Plan hatte. Sie habe den halben Morgen damit verbracht, in der Zeitung nach Informationen zu suchen, aber leider nichts gefunden. Als sie dann unsere Angaben sah, welche wir im Internet herausgesucht hatten, war sie ganz aus dem Häuschen. Trotzdem gab sie uns noch eine Zeitung mit, für weitere Informationen. Das Wichtigste für die gute Frau war wohl sowieso unser Eintrag im Gästebuch. Wir müssten da unbedingt "Switzerland" hinschreiben. Aber klar, diesen Wunsch erfüllten wir ihr gerne. Ohne weitere Informationen fanden wir dann aber doch die Parade und später auch das Festgelände. Hätten wir die gute Frau im Besucherzentrum wohl darauf hinweisen sollen, dass sie in der falschen Zeitung, nämlich in derjenigen der Nachbarstadt, nach Infos zu den Feierlichkeiten in Conway gesucht hat? Nein, egal. Hauptsache, es steht "Switzerland" im Gästebuch ;-)

So verbrachten wir einen gemütlichen Unabhängigkeitstag in Conway, schauten uns die Parade an und verfolgten das Nachmittags- und Abendprogramm mit abschliessendem Feuerwerk.

Der Abstecher nach Conway hatte noch einen weiteren positiven Nebeneffekt. In North Conway befinden sich nämlich dutzende Outlet-Läden. Nicht dass Angi das im Vorfeld gewusst hätte... hmmh... :-))) Angi legte rasch ein Power-Shopping hin, bevor wir dann den Kancamagus Highway unter die Räder nahmen. Die etwa 55 Kilometer lange Strecke durch die White Mountains war zwar schön und wir sahen unterwegs sogar zwei Schwarzbären. Sie muss aber besonders im Herbst ein echtes Erlebnis sein, wenn die Blätter an den Bäumen sich verfärben.

 

In den White Mountains ist auch der Mount Washington, mit 1917 Metern der höchste "Berg" im Nordosten der USA, zuhause. Über eine private Strasse kann man für 28 US-Dollar pro Fahrzeug und Fahrer (und 8 US-Dollar für jede weitere Person) mit dem eigenen Auto zum Gipfel fahren. Uns wollten sie allerdings nicht hochfahren lassen, mit unserem Truck-Camper sei dies nicht möglich. Da passte das offizielle Motto des Bundesstaates New Hampshire "live free or die" (lebe frei oder stirb) für einmal also nicht. Als Alternative wollten sie uns eine geführte Tour im Minibus für 35 US-Dollar pro Person verkaufen. Nein danke, da haben wir zuhause höhere und schönere Berge.

 

Unserem Ärger, dass sie uns mit unserem "Kleinen" nicht auf den Mount Washington fahren lassen wollten, machten wir bei einem Pizza Hut-Mittagsbuffet Luft. Auch unserem Truck-Camper taten wir Gutes und kauften zwei neue Bordbatterien sowie neue Vorderreifen. Da New Hampshire keine Verkaufssteuer hat, fielen diese Einkäufe sogar günstiger aus als erwartet.

 

Nach der kleinen Tour durch die White Mountains wurde uns bewusst, dass die zwei Tage vor dem Independence Day vielleicht unsere letzten "Strandtage" gewesen sein könnten. Kurzerhand entschlossen wir uns, noch einmal zur Salisbury Beach zu fahren, bevor wir weiter nördlich reisen. Das Wasser im Meer war zwar saukalt, aber wir haben die zwei Tage am Strand noch einmal richtig genossen.

Mit Maine erreichten wir dann den letzten Bundesstaat in den USA vor dem Grenzübertritt zu Kanada. Weil es uns beim Nubble Light rund eine Woche zuvor so gut gefallen hatte, besuchten wir den Leuchtturm noch einmal und machten dort auch gleich unseren Mittagshalt. Etwas weiter nördlich besuchten wir dann auf Empfehlung von einer Familie aus Québec den Ort Old Orchard Beach. Schon nur beim Durchfahren stellten wir aber fest, dass dies definitiv nicht unser Geschmack ist. Ein überfüllter Strand mit direkt angrenzendem Vergnügungspark, zahlreiche Bars, Restaurants und Läden, natürlich alles völlig überteuert - nein danke. Dass wir überhaupt einen Parkplatz suchten und uns das "Disneyland" anschauten, war darauf zurückzuführen, dass wir beide Lust auf ein Eis hatten.

 

Viel besser gefiel uns da das Portland Head Light, der älteste Leuchtturm in Maine. Angi ist sowieso völlig begeisterte "Leuchtturm-Jägerin"... waren es in Mexiko noch die Ruinen, sind es jetzt die Leuchttürme :-) Weit weg von Menschenmengen genossen wir einen entspannten Nachmittag im Winslow Park und stürzten uns abends noch einmal ins Getümmel in Freeport. Freeport ist bekannt für fast 200 Fabrikverkaufsläden und zugleich der Geburtsort von L.L.Bean, dem Outdoor-Ausrüstungs-Ausstatter schlechthin. Da wir erst am Abend in Freeport ankamen, galt es für Angi, die verbleibende Zeit bis zur Schliessung der Läden gut einzuteilen ;-)

 

Auf Empfehlung von unseren deutschen Reisefreunden Bille und Michi (getroffen im Sommer 2013 im Westen der USA), fuhren wir in den kleinen Ort Boothbay Harbor. Tatsächlich konnten wir hier unerwarteterweise einem internationalen Wettbewerb im Steinehüpfen zuschauen (Anmerkung der Redaktion: In der Schweiz nennen wir das Steinehüpfen "Schiefern". Beim Nachschauen, wie dies unsere nördlichen Nachbarn nennen, erhielten wir von Wikipedia folgende Antwort: "Das Steinehüpfen wird umgangssprachlich auch Ditschen, Steinschnellen, Pfitscheln, Steineflitschen, Flippen, Klippen, Platteln, Schiefern oder im österreichischen auch "flacherln" genannt.") - Wir schauten also den Wettkampfteilnehmern beim Pfitscheln zu und fragten uns, wie die zwei Kampfrichter ohne jegliche Hilfsmittel die Anzahl "Hüpfer" zählen konnten... Okay, der Spass stand wohl im Vordergrund dieses Events. Obwohl Boothbay Harbor im Sommer auch ziemlich touristisch ist, hat das Dorf einen gewissen Charme. Und natürlich drehte sich auch hier essenstechnisch alles um Fisch, Muscheln und vor allem Hummer. Dass die Küste von Maine zu Recht auch "Hummerküste" genannt wird, bestätigte sich hier einmal mehr.

Der Wetterbericht für die nächsten Tage bekräftigte uns in der Entscheidung, nach ein paar Walmart-Übernachtungen wieder einmal einen Campingplatz mit WiFi aufzusuchen. Wir wollten das angekündigte schlechte Wetter nutzen, um ein bisschen Blog-Arbeit und "Internet-Zeug" zu erledigen und quartierten uns auf dem Camden Hills State Park ein. Als die Sonne dann aber plötzlich doch zum Vorschein kam, packten wir die Gelegenheit und legten die knapp 400 Höhenmeter zu Fuss zum Ocean Lookout zurück. Dafür wurden wir mit einer super Aussicht bei bestem Wetter belohnt.

Nach einem kleinen Nickerchen auf den warmen Felsen machten wir uns dann noch auf zum "Gipfel" des Mount Megunticook, ein paar Meter höher oben. Klar liess es sich Angi nicht nehmen, hier auch einen kleinen Stein auf den Haufen zu legen (warum tut man das eigentlich?).

Die Gegend hier gefiel uns gut und auch das Dorf Camden, das wir uns vor der Weiterfahrt anschauten, fanden wir herzig. Etwas weiter nördlich fiel uns bei einem Aussichtspunkt ein Werbeschild für das Fort Knox und das Penobscot Narrows Observatory auf. Davon hatten wir in unserem Reiseführer nichts gelesen und steuerten das Fort einmal an. Mit einem Aufzug gelangten wir zum Aussichtspunkt im Brückenpfeiler auf ca. 128 Metern Höhe. Von hier aus hatten wir eine tolle Rundumsicht auf den Fluss, die ehemalige Papierfabrik, das Städtchen Bucksport und das Fort. Klar wollte Angi auch dieses besichtigen, Claudio's Kommentar dazu im Tagebuch: "Wir schlendern wieder einmal von Kanone zu Kanone, von Bogen zu Bogen, von Pulverkammer zu Pulverkammer" ;-)

Fort Knox, Maine
Fort Knox, Maine

Wir liessen die Pulverkammern hinter uns und nach einer ruhigen Walmart-Nacht in Ellsworth machten wir uns auf in den Acadia Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine raue Landschaft mit vielen kleinen Seen und Bergen. Im Visitor Center wurde uns dann gleich mitgeteilt, dass sämtliche Campingplätze ausgebucht seien. Ja ja, wo denn schon nicht an der Ostküste der USA? Das bereitete uns aber keine Sorgen, Walmart hat immer Platz ;-)

Gleich als erstes fuhren wir auf den Cadillac Mountain, mit 470 Metern die höchste Erhebung auf der Mount Desert Island. Der Gipfel soll auch der Punkt in den USA sein, den die Sonnenstrahlen beim Aufgang als erstes treffen. So früh waren wir an diesem Morgen aber nicht wach.

Anschliessend fuhren wir die Park Loop Road und mussten feststellen, dass die Stauwarnungen tatsächlich berechtigt waren. Unglaublich, wie viele Leute auch hier wieder anzutreffen waren. Beliebte Orte wie den Sand Beach liessen wir links liegen und fanden doch noch das eine oder andere ruhigere Plätzchen. Abends schauten wir uns dann das kleine Städtchen Bar Harbor an, welches uns besser gefiel als erwartet.

Den nächsten Tag verbrachten wir im weniger überlaufenen, westlichen Teil des Parks. Dort besuchten wir das Bass Harbor Head Lighthouse und genossen einen gemütlichen Nachmittag am Echo Lake Beach. Zum Abschluss fuhren wir dann doch noch einmal in den östlichen Teil und kochten uns auf dem Cadillac Mountain ein feines Abendessen. Zum Sonnenuntergang kamen auf einmal dutzende Autos den Berg hochgefahren, die Sonne ging aber hinter den Wolken unter, so dass das grosse Spektakel ausblieb.

Der Acadia Nationalpark war für uns ein schöner Abschluss unserer Zeit in den USA. Es ist aber schon verrückt, wie viele Leute im Sommer an der ganzen Ostküste der USA unterwegs sind. Damit hätten wir nie und nimmer gerechnet und wissen jetzt, dass das nicht wirklich unser Ding ist. Trotzdem möchten wir die Begegnungen und Erlebnisse nicht missen.

Für unsere letzte Nacht in den USA bezogen wir einen Platz im Cobscook Bay State Park. Mitten im Wald, ohne Strom und ohne Internet, damit wir ja nicht in Versuchung kamen und uns in aller Ruhe auf den Grenzübertritt am nächsten Tag vorbereiten konnten. Ein bisschen aufräumen war angesagt und die eine oder andere "Sache" mussten wir ein bisschen verstecken ;-)

Genau auf diesem Platz passierte dann auch das für uns Unvorstellbare. Wir fuhren tatsächlich mit dem Auto zur Dusche! Wie oft hatten wir uns amüsiert und auch den Kopf geschüttelt darüber, dass die Amerikaner wirklich extrem gehfaul sind. Die kleinsten Distanzen sind zu weit, um zu Fuss zu gehen und werden im Auto zurückgelegt. Unzählige Male hatten wir uns gewundert, dass sie auf dem Campingplatz die paar Meter zum WC, zur Dusche oder zum Pool mit dem Auto fuhren. Und jetzt, auf dem letzten Platz, erwischte es auch uns. Zu unserer Verteidigung können wir aber sagen, dass das Duschhäuschen tatsächlich etwa zwei Kilometer von unserem Platz entfernt war und wir keine Lust hatten, die bei Dunkelheit und Regen zurückzulegen. Trotzdem: Shame on us! :-)

Tja, am nächsten Tag war es dann soweit und nach dem letzten Einkauf in den USA standen wir auch schon an der Grenze in Calais. Auf der amerikanischen Seite ging alles ganz schnell, kurz die Zettel im Büro abgegeben und fertig. Nun hofften wir auf eine ähnlich rasche Sache bei den Kanadiern, mit denen hatten wir bisher nie Ärger gehabt. Doch die Tatsache, dass wir ein Auto mit kanadischen Schildern fahren, wir aber Schweizer Pässe haben und nicht in Kanada leben, warf bei den Beamtinnen ein paar Fragezeichen auf. Schon die erste Beamtin hatte ziemlich viele Fragen, die zweite, zu welcher wir geschickt wurden, dann noch mehr... Da wir kein Rückflugticket vorweisen konnten, hatten sie wohl Bedenken, dass wir im Land bleiben würden. Viele Fragen und Erklärungen sowie ein Telefongespräch mit dem Boss später hörten wir aber, wie der Stempel in die Pässe geknallt wurde. Sehr gut. Nun war die Sache aber noch nicht gegessen, die junge Beamtin hatte es offenbar auf uns abgesehen und nahm nun noch den Camper unter die Lupe. Dabei hatte sie es vor allem auf Alkohol abgesehen, der in Kanada extrem teuer ist und daher gerne aus den USA mitgebracht wird. Sie fand allerdings nur die zulässige Menge, die wir vorher schön brav deklariert hatten. Nach rund 40 Minuten waren wir also offiziell aus den USA aus- und nach Kanada eingereist. Es waren ein paar Fragen und Abklärungen mehr als erwartet, was wir aber durchaus verstehen können und auch in Ordnung finden. Die Grenzwächter sollen ihren Job schliesslich gut machen.

 

Kaum über der Grenze, stellte sich bei uns ein Gefühl von "nach Hause kommen" ein. Zurück in Kanada, wo unsere Reise begann. Zurück in Kanada, dem Land, das wir so lieben... Sofort veränderte sich auch die Landschaft um uns herum. Felder und Wälder wo wir hinsahen, kein Haus weit und breit. Ein krasser Gegensatz zu der völlig überbauten und überlaufenen Ostküste der USA.

Die rund 110 Kilometer nach Saint John, mit einem Mittagshalt beim Besucherzentrum ausserhalb der Stadt, waren schnell gefahren. Wir nutzten den späteren Nachmittag und verschafften uns einen ersten Eindruck von Saint John, wobei wir auch noch den Schluss des "Buskers on the Bay Festival" mitbekamen, welches über das ganze Wochenende stattgefunden hatte. Saint John ist die grösste Stadt der Provinz New Brunswick und ziemlich bekannt für die "Reversing Falls". Das Wasser des Saint John Rivers ändert hier bei Ebbe und bei Flut die Fliessrichtung. Bei Ebbe fliesst das Wasser ganz normal flussabwärts ins Meer. Durch den grossen Tidenhub staut sich das Wasser bei aufkommender Flut, die Strömung ist ausgeglichen und für einen Augenblick steht der Fluss tatsächlich still. Mit der zunehmenden Flut drückt das Wasser vom Meer in den Fluss und es scheint, als würde der Fluss nun in die andere Richtung fliessen. Nicht ganz einfach zum beschreiben und nachvollziehen, aber wenn man mehrere Stunden vor Ort ist und das ganze beobachten kann, ist es schon irgendwie faszinierend. Den Schiffen bleibt so jeweils nur eine kurze Zeitspanne während dem Stillstand des Flusses, in welcher sie die Stelle gefahrlos durchfahren können. Von einem Einheimischen erfuhren wir, dass die Stadt die "Reversing Falls" in "Reversing Rapids" umbenennen möchte. Offenbar hatten gewisse Besucher unter dem alten Begriff Wasserfälle erwartet und waren dann jeweils enttäuscht, dass es eben "nur" Rapids, also Stromschnellen, waren, die sie zu Gesicht bekamen.

 

Wir haben die Reversing Falls oder eben Rapids bei Ebbe, Stillstand und Flut aufgenommen. Dabei ist dieses Video entstanden, welches die ganze Sache vielleicht ein bisschen klarer macht:

Blick auf Saint John vom Fort Howe Lookout aus
Blick auf Saint John vom Fort Howe Lookout aus

Die Weiterfahrt führte uns zum Fundy Nationalpark, wie Saint John ebenfalls an der Bay of Fundy gelegen. Unseren ursprünglichen Plan, im Nationalpark eine Wanderung zu machen, verwarfen wir wegen dem schlechten Wetter. So beschränkten wir uns auf einen kleinen Spaziergang in Alma, dem kleinen Fischerdorf gleich ausserhalb des Parks. Dort konnten wir wiederum den aussergewöhnlich grossen Tidenhub bestaunen, die Fischerboote lagen alle im Trockenen. Der höchste gemessene Tidenhub in der Bay of Fundy liegt übrigens bei unglaublichen 21 Metern!

Auf der Fahrt zu unserem Übernachtungsplatz kamen wir beim Cape Enrage vorbei. Wir machten dort gleich unseren verspäteten Mittagshalt und schauten uns den Leuchtturm und die Umgebung an. Später erreichten wir dann den "Geheimtipp" einer freundlichen Campingplatzbetreiberin, deren Platz leider ausgebucht war. Sie hatte uns aber an "The Shire" verwiesen, einem eher inoffiziellen, offiziellen Campingplatz. Der Ort stellte sich als echter Glückstreffer heraus und wir richteten uns gerade ein, als ein anderer Truck-Camper angefahren kam, welchen wir in den letzten Tagen schon ein paar Mal gesehen hatten. So lernten wir Marthe und Morris, ein sehr sympathisches kanadisches Paar, kennen. Die beiden leben in Montréal und waren ein paar Wochen mit ihrem Truck-Camper unterwegs. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit guten Gesprächen zusammen.

Am nächsten Tag fuhren wir zu den Hopewell Rocks und entschieden uns, die "Flowerpot Rocks" (Blumentopffelsen) trotz der vielen Leute zu besichtigen. Bei Ebbe kann man hier auf dem Meeresboden um die Felsen herumlaufen. Plötzlich entdeckten wir zwischen den Felsen Marthe und Morris, sie hatten sich für eine geführte Tour entschieden und so noch ein paar Informationen zu den Hopewell Rocks erhalten. Während wir auf die Flut warteten, brutzelten wir uns im Camper ein Mittagessen und spazierten am Nachmittag noch einmal zu den Felsen. Nun konnte man wirklich zuschauen, wie das Meer immer höher stieg und die Brocken im Wasser teilweise verschwanden. An diesem Tag erreichte das Wasser allerdings nicht seinen Höchststand, wie uns ein Angestellter informierte. Abends verabschiedeten wir uns dann von Marthe und Morris, die zwei mussten in den nächsten Tagen ihre Heimreise antreten.

Da es schon Abend war, entschieden wir uns wieder einmal für eine Walmart-Nacht und begegneten auch da wieder anderen Campern, die wir in den letzten Tagen ein paar Mal gekreuzt hatten. So durften wir dann unseren fast leeren Kamera-Akku bei einer freundlichen Kanadierin in ihrem Wohnmobil aufladen. Einmal mehr bestätigte sich die unglaublich grosse Hilfsbereitschaft dieser Leute.

Die paar Tage, welche wir bis dahin in Kanada verbracht hatten, machten richtig Lust auf mehr. Wir waren sehr gespannt und motiviert, einen uns beiden bisher unbekannten Teil der Ostküste zu bereisen und entdecken. Mehr dazu dann im nächsten Blog.

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Kommentare: 4
  • #1

    Big Sister (Freitag, 04 September 2015 22:04)

    Schön, wieder mal einen Blogbeitrag zu lesen. Schlechtem Wetter sei Dank. Die typische Amifamily, :-)) die Leuchttürme und natürlich die Flowerpot Rocks hätten mir auch gefallen. Weiterhin viel Spass. HEl.

  • #2

    Fabienne Widmer & Martin Fischer (Sonntag, 06 September 2015 14:42)

    Hey ihr beiden - danke für den erneut sehr ausführlichen Bericht zu eurer wundervollen Auszeit. Ja, auch wir geniessen seit über zwei Jahren "klammheimlich";) eure grandiosen Landschaftsbilder und lustigen Kommentare zu den täglichen Herausforderungen "on tour". Chapeau, dass ihr euch nach all den durchlaufenen Reisemonaten immer noch soviel Zeit nehmt, um uns Daheimgebliebenen den Alltag etwas zu versüssen und das Reisefieber konstant hoch zu halten. Unsere Auszeit im südlichen Afrika und Asien ist bereits seit über einem Jahr Geschichte, trotzdem bereichern die unzähligen Erinnerungen an die vielen schönen und teils auch amüsanten Erlebnisse täglich unser Leben.

    Geniesst weiterhin euer Daheim auf Rädern, die Freiheit auf den Strassen Kanadas und das selbstbestimmte Leben, wo sich kein Tag dem anderen gleicht.
    Take care und vell Spass bem entdecke&erläbe. Fabienne & Martin

  • #3

    Marie-Paule & Michel (Mittwoch, 09 September 2015 18:14)

    Hi,
    Depuis notre rencontre en 2014 à La Paz puis à Teotihuacan, nous suivons toujours vos aventures sur votre blog. Super!
    Nous, on est actuellement à Ottawa et le retour en Suisse est prévu pour début octobre.
    Take care

  • #4

    Little brother (Freitag, 11 September 2015 21:21)

    Thanks and good luck ahead the further trip - Switzerland is getting near ? Kisses