Die erholsame Zeit im Orosi Tal hat uns gut getan und so waren wir nun wieder bereit für neue Abenteuer. Wir liessen die Wettervorhersage entscheiden, ob unsere Reise auf der Karibik- oder an der Pazifikseite weitergeht. Die Prognose für die Karibikküste sah für die nächsten Tage definitiv besser aus und so fuhren wir Richtung Osten. Bald schon sollten wir auch den südlichsten Punkt unserer Reise erreichen...
Je mehr wir uns dem Meer näherten, desto klarer wurde uns, wo wir hier gelandet sind... nämlich mitten im Bananen-Anbaugebiet. Bananenstauden so weit das Auge reicht. Natürlich müssen diese Millionen von Bananen weltweit verteilt werden, daher also die zahlreichen Lastwagen auf den Strassen und hunderte oder gar tausende von Containern, die für den Transport auf überdimensionalen Lagerplätzen bereitstehen. Wahnsinn... Dabei ist Costa Rica laut Wikipedia "nur" die Nummer 13 der grössten Bananenproduzenten weltweit.
In Cahuita, einem kleinen Dorf direkt an der Karibikküste, liessen wir uns für die nächsten paar Tage nieder. Ein Stellplatz auf der Wiese direkt neben der Reggae Bar und am Meer, was will man mehr? :-) An das sehr gemütliche Tempo hatten wir uns schnell gewöhnt. "Tranquilo, tranquilo" lautet das Motto hier. So verbrachten wir schöne Tage mit Lesen, in der Hängematte herumhängen und Nichtstun. Um dem definitiven Einrosten vorzubeugen, unternahmen wir dann doch noch eine kleine Fahrradtour (mit Einrosten sind übrigens sowohl die Fahrräder als auch wir gemeint). Für Aufruhr sorgte dann auch noch ein Faultier mit seinem Jungen, direkt im Baum neben der Bar. Klar, die Einheimischen liessen sich dadurch natürlich nicht aus der Ruhe bringen, auch das Faultier nicht, aber die Feriengäste und wir waren ganz aus dem Häuschen. Im Lauftempo organisierten alle ihre Kameras, sehr zur Belustigung der Einheimischen. Als ob sich das Faultier so schnell aus dem Staub machen würde... ;-)
Durch den Ausflug mit den Fahrrädern wieder auf Touren gebracht, nahmen wir dann auch noch den Nationalpark Cahuita in Angriff. Der Park umfasst vor allem das Korallenriff, doch auch an Land gibt es vieles zu entdecken. Gut ausgerüstet starteten wir auf den etwa acht Kilometer langen Trail und noch beim Eingang hörten wir schon die ersten Tiere im Park. Einmal mehr waren es die Brüllaffen, welche sich am Morgen früh lautstark bemerkbar machten. Im Vorfeld hatten wir zwar gelesen, dass man in diesem Nationalpark viele Tiere sehen kann. Dass wir aber dann selber wirklich so viele zu Gesicht bekamen, daran hätten wir nicht geglaubt. Brüllende Affen, ein noch schlafendes Faultier, Krabbenwaschbären auf Nahrungssuche, Agutis, Eichhörnchen, Blattschneiderameisen, Krabben, Fische, Echsen, Spinnen und sogar Schlangen. Die gelbe Greifschwanz-Lanzenotter sieht nicht nur giftig aus, sie ist es auch...
Der Weg durch den Nationalpark verläuft meistens dem Meer entlang und so kann man nebst dem Beobachten der vielen Tiere auch immer wieder einen Blick auf das schöne Wasser werfen. Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen und auch ohne Guide haben wir jede Menge Tiere gesehen. Nach dem Verlassen des Nationalparks marschierten wir zurück an die Strasse und fuhren mit dem nächsten Bus zurück nach Cahuita.
Am Freitagabend war dann in der Reggae Bar Livemusik angesagt. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Schon gar nicht, wenn unser Camper keine 10 Meter von der Bar und der Band entfernt steht und wir sowieso kein Auge hätten zutun können :-) Der Abend war amüsant, die Cocktails lecker und einmal mehr stellte sich heraus, dass sich auch in diesem Teil von Costa Rica einige Schweizer niedergelassen haben. Wir sassen den ganzen Abend an der Bar und wunderten uns, dass die Getränke an diesem Abend offenbar günstiger waren als sonst. Für ein Bier kassierten die Bardamen 1000 Colones ein, für Cocktails 2000 Colones. Am Tag zuvor hatten wir 1500 resp. 3000 Colones bezahlt. Ha, falsch gedacht! Als wir nämlich die Rechnung erhielten, waren Claudio's Bierchen mit 1500 und Angi's Cocktails mit 3000 Colones aufgeführt. Klar fragten wir da nach, hatten wir ja schliesslich den ganzen Abend mitbekommen, was alle anderen für die Getränke bezahlt hatten. Die eindeutige Antwort der Chefin kam prompt: "Einheimische bezahlen weniger. Ihr seid Touristen, ihr habt viel Geld, ihr bezahlt mehr!". Eine klare Ansage... Das liessen wir so nicht auf uns sitzen. Auch deshalb nicht, weil den Organisatoren beim Aufbau im letzten Moment aufgefallen war, dass ihnen ein Verlängerungskabel fehlt und sie nach unserem Kabel gefragt hatten, das wir ihnen selbstverständlich zur Verfügung gestellt haben. Mit diesem Argument hatte die Chefin wohl nicht gerechnet und so war die Rechnung dann schnell angepasst. Das unschöne Gefühl bei uns blieb trotzdem. Noch besser kam es dann am nächsten Morgen, als wir die Gebühren für den Stellplatz bezahlen wollten. Der Chef erklärte uns, dass es gestern Abend wohl ein Missverständnis gegeben habe. Bei ihnen würden nämlich alle die gleichen Preise bezahlen, nur Familienmitglieder hätten einen "Familien-Preis". Mann, die haben aber eine riesige Familie! Das ganze Dorf ist ja miteinander verwandt!!! :-) Egal, für uns war die Sache erledigt und wir wollten weiter. Offenbar gehörten nun auch wir zur Familie, denn der Stellplatz kostete plötzlich nur noch die Hälfte des ursprünglich vereinbarten Preises. Anscheinend hatte er sich verrechnet. Oder gehörten wir plötzlich zu den ganz engen Familienangehörigen?
Die Grenze zu Panama fast schon in Sichtweite, machten wir noch einen Abstecher nach Manzanillo an die Playa Grande. Mit dem Truck-Camper direkt am Strand genossen wir einen weiteren Tag am Meer. Genau das hatten am Sonntag auch zahlreiche Ticos (so nennen sich die Costa Ricaner) vor. Einen schönen Tag am Strand mit der ganzen Familie. So kam am Sonntagmorgen ab 08.00 Uhr (!!!) ein Bus nach dem anderen angefahren und lud dutzende Ticos aus. Innert Kürze war der gesamte Strand belagert, es wurde gegessen, getrunken, Musik gehört, usw. Und das wie gesagt am Sonntagmorgen ab 08.00 Uhr... Dabei versprach ein Blick zum Himmel nicht wirklich sonnige Stunden. Um die Mittagszeit schüttete es dermassen heftig, dass alle wieder in den Bussen verschwunden waren und sich einer nach dem anderen auf den Heimweg machte. Diesen Tag am Strand hatten wohl nicht nur wir uns anders vorgestellt.
Da sich der Himmel auch am Montagmorgen eher bedeckt und regnerisch als wolkenfrei und sonnig zeigte, entschieden wir uns für den Grenzübertritt nach Panama. Die Formalitäten waren innerhalb von rund eineinhalb Stunden erledigt. Genauere Informationen dazu gibt es hier.
Eigentlich hatten wir in Panama als erstes einen Ausflug auf die Bocas del Toro geplant gehabt. Dies sind ein paar kleine Inseln. Die Hauptinsel kann man von Almirante aus mit einer Fähre erreichen. Das Wetter versetzte uns allerdings nicht gerade in Strandstimmung, zudem hatten wir nach einer ersten Fahrt durch Almirante ein etwas flaues Gefühl im Magen. Das Dorf machte auf uns einen sehr heruntergekommenen Eindruck und es waren viele komische Gestalten auf den Strassen unterwegs. Bald war für uns klar, dass wir hier nicht übernachten wollen und wir entschieden uns, weiterzufahren. Über die kurvige Strasse ging es bergauf und bergab. Kurz vor dem Eindunkeln suchten wir einen Übernachtungsplatz und fanden diesen auf dem Parkplatz einer sehr netten Familie. Kaum war der Truck-Camper parkiert, wurden uns schon warme Maisfladen offeriert, hergestellt aus dem Mais im eigenen Garten. Im Gegenzug gab es von uns für die ganze Familie Schweizer Schokolade. Am nächsten Morgen überreichte uns der Familienvater vor der Abfahrt dann noch Bananen von der eigenen Plantage. Gastfreundschaft pur...
Über eine kleine Nebenstrasse gelangten wir schliesslich nach Boquete, ein kleines Städtchen auf ca. 1200 Metern Höhe. Das Klima war also für einmal nicht tropisch heiss, sondern angenehm bis kühl für uns. Nachts mussten wir jedenfalls unsere Duvets hervorsuchen... Boquete ist übrigens sehr beliebt bei nordamerikanischen Rentnern, welche durch das angenehme Klima und die günstigen Lebenshaltungskosten angezogen werden.
Wir richteten uns im Garten der Pension Topas ein und und genossen die tolle Atmosphäre dort. Die Pension ist ideal gelegen, alles ist zu Fuss innert kürzester Zeit erreichbar. So konnten wir viele Dinge erledigen, ohne jedes Mal mit dem Auto zur Wäscherei, zum Einkaufen oder zum Copy-Shop fahren zu müssen. Bei einem unserer Spaziergänge durch das Dorf sichteten wir dann plötzlich einen Land Rover mit Berner Kontrollschildern. Das konnten nur Steffi und Mario sein, die da vor dem Café geparkt hatten. Die Wiedersehensfreude war gross, doch sie wollten gleichentags noch zum Vulkan Barú hinauffahren und so blieb es bei einem kleinen Schwatz. Genau an dem Tag, als wir dann Boquete verlassen wollten, fuhren die beiden ebenfalls bei der Pension Topas vor. Unter diesen Umständen konnten wir natürlich keinesfalls abreisen und beschlossen spontan, noch einen Tag, zwei, drei, zu bleiben. Zum ersten Mal auf der Reise kamen wir mit den Jasskarten in Berührung (das war super!) und haben die gemeinsame Zeit wirklich sehr genossen. Der eine oder andere Grossvater musste zwar dran glauben und die gemeinsamen Nachtessen fanden teilweise zur Geisterstunde (Mitternacht) statt, aber das war einfach nur toll!
Noch zur Aufklärung: Selbstverständlich haben wir keinen "echten" Grossvater auf dem Gewissen, sondern lediglich die eine oder andere Flasche Rum mit dem Namen "Abuelo" (= Grossvater).
Nach über einer Woche in Boquete wurde es für uns dann aber Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. So sagten wir Steffi und Mario einmal mehr "hasta luego" und fuhren auf der Panamericana in Richtung Panama City. Die Strasse wird auf diesem Abschnitt zurzeit ausgebaut, verbreitert, repariert, usw. Man könnte sie momentan fast als eine riesige Baustelle bezeichnen und entsprechend langsam kamen wir teilweise voran. In Santa Clara übernachteten wir auf dem XS Trailerpark, dem ersten Campingplatz nach nordamerikanischen Vorbild seit ganz langer Zeit (mit sogenannten Full-Hookups). Für uns bedeutete dies, dass Claudio wieder einmal sämtliche Tänke richtig mit viel Wasser durchspülen konnte. Unser Vorhaben, im Internet ein Hotel zu buchen, das Fahrzeug für ein paar Tage dort stehen zu lassen und mit dem Bus nach Panama City zu fahren, scheiterte allerdings. Leider funktionierte das WiFi auf dem Platz nicht und so entschieden wir uns, doch mit unserem Truck-Camper in die Stadt zu fahren.
Über die Puente de las Américas (Brücke der Amerikas), welche den Panama-Kanal überspannt, gelangten wir nach Panama City. Gleich als erstes fuhren wir über den Calzada de Amador zu den vier kleinen, vorgelagerten Inseln und hatten einen tollen Blick auf die Stadt. Klar nutzten wir auch die Gelegenheit, dort zollfrei einkaufen zu können, bevor wir über den Damm zurückfuhren. Beim Balboa Yacht Club, einem bekannten Übernachtungsplatz bei "Wohnmobil"-Reisenden, staunten wir nicht schlecht, dort trotz Nebensaison vier andere Fahrzeuge vorzufinden. Die meisten bereiten sich hier auf die Verschiffung nach Südamerika vor. Klar gab sich hier das eine oder andere interessante Gespräch. Trotz guter Gesellschaft gönnten wir uns aber dann doch eine Nacht im Hotel. Einerseits stand so unser Fahrzeug auf einem bewachten Parkplatz, andererseits konnten wir wenigstens für eine Nacht der Schwüle entfliehen und den schönen Pool geniessen.
Trotz extremer Hitze besichtigten wir Casco Viejo, das historische Viertel, mit seinen schönen Häusern. Seit Jahren werden hier alte Häuser restauriert, viele strahlen schon im neuen Glanz, ebenso viele warten aber noch... Ein paar Stunden verbrachten wir auch in der Albrook Mall mit Shoppen, die Ausbeute war allerdings äusserst mager.
Ganz klares Highlight für uns war aber natürlich der Panama-Kanal und die Besichtigung der Schleusen. Der Kanal war der Grund gewesen, dass wir überhaupt nach Panama gefahren sind. Zuerst besuchten wir die Miraflores-Schleusen auf der Pazifikseite. Vom Aussichtsdeck aus konnten wir die Schiffe und den ganzen Ablauf super beobachten. Die Grösse der Schiffe hat uns sehr beeindruckt und fast noch mehr, wie wenig Platz die Kolosse in der Schleuse haben. Links und rechts bleiben nur ein paar Zentimeter übrig, kein Wunder, dass es da ab und zu mal kracht und das Schiff gegen die Mauer prallt. Dies zu verhindern ist die Aufgabe der Zahnradlokomotiven, welche mithelfen, die Schiffe durch die Schleusen zu schleppen und sie zu stabilisieren. Je nach Grösse des Schiffes sind vier bis acht Lokomotiven im Einsatz. Klar schauten wir uns auch die interessante Ausstellung und den Film im Besucherzentrum an.
Der Besuch der Miraflores-Schleusen hatte uns dermassen gut gefallen und beeindruckt, dass wir auch noch die Gatún-Schleusen auf der Atlantikseite besuchten. Während wir bei den Miraflores-Schleusen zwei direkt aufeinanderfolgende Schleusenkammern beobachten konnten, waren es bei den Gatún-Schleusen gleich deren drei. Zudem waren wir bei den Gatún-Schleusen viel näher am Geschehen, fast alleine auf dem Aussichtsdeck und konnten so viele interessante Informationen von den Mitarbeitern des Besucherzentrums erfahren.
Der ganze Kanal ist etwa 82 Kilometer lang und wurde im Jahr 1914 eröffnet. Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum waren wir also vor Ort :-) Die Schiffe fahren auf Pazifikseite bei Balboa in den Kanal und werden durch die Miraflores- und Pedro-Miguel-Schleusen auf das Level des Gatún-Sees von 26 Metern über Meer angehoben. Durch den engen Culebra Cut erreichen sie dann den See und werden auf der Atlantikseite durch die Gatún-Schleusen wieder auf Meereshöhe hinabgelassen. Das ganze funktioniert natürlich in beide Richtungen und auch zeitgleich, der Kanal ist nämlich zweispurig ausgebaut. Für die Durchquerung des gesamten Kanals benötigen die Schiffe in der Regel rund 10 Stunden. Um bald noch grössere Schiffe durch den Kanal schleusen zu können, wird derzeit fleissig gebaut. Der Ausbau und die Erweiterung hätten zum Jubiläum in diesem Jahr fertig sein sollen, doch voraussichtlich dauert es noch ein, zwei Jahre, bis dann die neuen Zufahrten und Schleusenanlagen mit grösseren Kammern fertiggestellt sind.
Der Panama-Kanal und die Schleusen haben uns wahnsinnig beeindruckt und wir verbrachten Stunden damit, den Schiffen in den Schleusen zuzusehen. Was die Leute vor über 100 Jahren hier geplant und erbaut haben, ist einfach nur bewundernswert. Rund um den Kanal gibt es so viel Interessantes und Wissenswertes, doch dies würde unseren Blog sprengen... Wikipedia hilft weiter... ;-)
Mit einem Zeitraffer-Video vom Aussichtsdeck bei den Gatún-Schleusen versuchen wir, euch den Kanal etwas näher zu bringen. Die erste Schleuse hat das Schiff bereits hinter sich, jetzt geht's weiter zur Schleuse 2 und 3 und schliesslich dann weiter ins karibische Meer:
Mit Panama City hatten wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Es war ein komisches Gefühl, diesen "Meilenstein" erreicht zu haben, denn ab sofort ging die Reise wieder nordwärts. So drehten wir also und verliessen die Stadt in nördliche Richtung. Nach den schwül-heissen Tagen gönnten wir uns eine Verschnaufpause im höher gelegenen und daher etwas kühleren El Valle. Das kleine Dorf erkundigten wir mit unseren Fahrrädern und zu Fuss gingen wir auf die Suche nach den "quadratischen Bäumen". Zum Glück waren sie mit Tafeln gekennzeichnet, ohne hätten wir sie wohl kaum gefunden und erkannt ;-)
Vom "Bergdorf" El Valle, übrigens einem beliebten Wochenendziel bei Einheimischen, fuhren wir dann teilweise bei strömendem Regen und heftigen Gewittern an das am Meer gelegene "Minidorf" Boca Chica. Ausser einer Kirche, einer Schule für Unter- und Mittelstufe, zwei kleinen Tante-Emma-Läden und ein paar Fischern mit deren Familien gibt es dort nicht viel. Doch unser Ziel war ja auch nicht das Dorf selber, sondern vielmehr die Buckelwale, welche sich im Meer um die vorgelagerten Inseln aufhielten. So standen wir schon kurz nach unserer Ankunft in diesem "Nest" in Verhandlungen mit den Bootsführern. Der Preis wird pro Boot festgelegt und da wir keinen "Privatausflug" zu zweit machen wollten, baten wir sie, nach anderen Passagieren Ausschau zu halten und uns zu benachrichtigen, sobald sie mindestens zwei weitere Personen für den Ausflug gewinnen konnten. Tatsächlich meldete sich am Abend noch ein Bootsführer, wir seien nun zu viert und könnten uns die Kosten so aufteilen.
So starteten wir am nächsten Morgen um 08.30 Uhr mit einem kleinen Boot zu unserem Ausflug und holten die zwei weiteren Gäste ab. Zwei junge Deutsche, beide mit Rucksack unterwegs, gesellten sich dazu und es dauerte nicht lange, sahen wir ein Jungtier mit seiner Mutter im Wasser spielen. Das Junge drehte und wendete sich und winkte uns mit den Seitenflossen zu, so interpretierten wir das jedenfalls :-) Später sahen wir wieder eine Mutter mit ihrem Kalb, waren aber nicht sicher, ob es sich dabei wieder um dieselben Tiere handelte wie wir zuvor schon gesehen hatten. Wale zu beobachten ist einfach immer wieder schön und eindrücklich!
Später fuhren wir mit dem Boot zu einem tollen Strand auf einer Insel. Aufgrund des Wellengangs war die "Landung" bei der Insel nicht ganz einfach und etwas abenteuerlich, aber ausser nassen Kleidern und dem im Meerwasser gespülten elektronischen Autoschlüssel war nichts passiert. Der Strand war einfach traumhaft, auch wenn man beim Baden mit den Wellen etwas aufpassen musste. Später kämpften wir uns wieder zum Boot, warfen unsere Kamera-Tasche und den Rucksack mal ins Trockene und schauten dann, dass auch wir uns irgendwie wieder ins Boot hieven konnten. Sicher kein Ausflug für Nichtschwimmer... Auch auf der Rückfahrt hatten wir Glück und bekamen noch einmal Wale zu Gesicht. Doch Angi hatte mittlerweile genug mit sich zu tun. Ihre Seekrankheit meldete sich - kein Wunder bei diesem Wellengang - und sie konzentrierte sich darauf, nicht die Fische füttern zu müssen. Nachdem der Bootsführer auf Claudio's Bitte hin etwas schneller fuhr, ging es auch Angi langsam wieder besser.
Zum Abschluss in Panama fuhren wir noch einmal nach Boquete, weil es uns da wirklich gut gefallen hatte. Nach zwei Nächten sagten wir aber dem Dorf und Angi's Lieblingsbäckerei Sugar & Spice definitiv "Adios", verbrachten noch eine Nacht in David und machten uns dann auf in Richtung Grenze zu Costa Rica. Panama haben wir als Land der extremen Gegensätze erlebt... Unglaublich schwül-heisse Temperaturen, dann wieder angenehm kühl, nachts fast schon kalt. Extrem arme Leute treffen auf Luxus und Reichtum, in Panama City ganz besonders gut zu sehen, wo die "Ghettos" direkt neben den Quartieren der Reichen liegen. Auch haben wir die Leute in der Region David und Boquete als ausserordentlich freundlich erlebt, in und um Panama City jedoch mehrfach total frustrierte Leute getroffen und unfreundliche Begegnungen an Zahlstationen, in Einkaufsläden, Restaurants, usw. gehabt. Diese Gegensätze sind sicher auch in anderen Ländern anzutreffen, in Panama ist es uns jedoch besonders aufgefallen.
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Peter (Samstag, 13 September 2014 08:04)
Salü zusammen
wie immer eine spannende Geschichte, die ihr bloggt! Nach so langer Zeit unterwegs würde mich interessieren, wie ihr über das Thema "Heimat" denkt, was euch Heimat bedeutet und wo ihr euch "daheim" fühlt... Vielen Dank, dass ihr mich an eurer Abenteuerreise teilhaben lässt.
Weiterhin viel Freude und gute Erfahrungen,
Peter
MammiPia (Montag, 15 September 2014 10:28)
Freude herrscht!
Es geht nordwärts........ ich könnt auch sagen: heimwärts!
Das klingt soooo schön in meinen Ohren, wenn es auch noch dauern wird. Aber in der Zwischenzeit werden wir uns sehen. Geniesst weiterhin und lasst uns an eurer Reise teilhaben. Danke schön und liebe Grüsse
MammiPia
Willi (Donnerstag, 25 September 2014 19:19)
hallo Ihr Beiden,
ihr seid ja wieder nordwärts unterwegs, würde euch gerne nochmal treffen, Vielleicht in Honduras, dort bin ca. 28.9 bis 20.10, würde das klappen, schreibt mir ich hatte nämlich einen hackerangriff und alle meine Adressen sind gelöscht.
gute Weiterreise
Willi
Nadja (Montag, 13 Oktober 2014 16:14)
Hallo ihr beiden. Wenn ihr mich fragt, wäre es mal wieder höchste Zeit für einen Blogeintrag :-)
Ich hoffe sehr, es geht euch gut und ihr geniesst immer noch jede Sekunde Eures Abenteuers.
Liebe Grüsse Nadja