Nach einem gemütlichen Abend im Roxy haben wir am Tag darauf somit Vancouver wieder einmal "auf Wiedersehn" gesagt. Das schöne Wetter am Montag nutzten wir für die Fahrt nach Vancouver Island. Nach dem Bezahlen am Fähren-Terminal in Tsawwassen reihten wir uns mit unserem Truck in eine der mehreren Warteschlangen und schliesslich fuhren wir in den mächtigen Laderaum.
Die eineinhalbstündige Fahrt genossen wir (zumindest Claudio, Angi mag Seereisen nicht so sehr) auf Deck bei schönem Wetter. Die Landschaft liessen wir gemütlich an uns vorbeiziehen... Als wir in Swartz Bay wieder festen Boden unter den Füssen hatten fuhren wir direkt nach Victoria, Hauptstadt von British Columbia, auf einen Campingplatz. In den folgenden drei Tagen erkundeten wir die Stadt, besuchten den Hafen, verschiedene Läden und auch das Parlamentsgebäude.
Nach drei Tagen zog es uns wieder "on the road". Zurück auf die Strasse und bereit für die nächsten kleinen und grossen Erlebnisse.
Von Victoria befuhren wir die Küste (Juan de Fuca). Jedoch liess sich das Meer selten erblicken, vielmehr sahen wir meist die eine Strasse und links und rechts tonnenweise Bäume. In der Nähe von Port Renfrew bezogen wir abends einen kleinen Campground. Unsere Blicke schweiften über den ruhigen See, als Apéro genossen wir Nachos mit einer feinen Sauce, ein Canadian und ein Cider. Die Übernachtung war übrigens gratis, da keine Aufsicht eine Gebühr einkassieren wollte. Dies war uns auch recht ;-)
In Port Renfrew besuchten wir noch den "botanical marine garden". Bei Ebbe entstehen an einer traumhaften Küstenlandschaft etliche Pools. Dort drin tummeln sich dann kleine Fische, Krebse und sonstiges Kleingetier - dies hautnah und sehr gut zu beobachten.
Nach einem schönen Nachmittag am Strand übernachteten wir wieder mal mitten in einem Wald auf dem staatlichen Campground Gorden Bay, welchen wir am nächsten Tag bereits wieder verliessen.
Unser nächstes Ziel hiess "Richtung Tofino". Statt den schnellsten Weg nach Port Alberni wählten wir die "unbefestigte Strasse", kilometermässig jedoch die kürzere Strecke. Wenn wir das gewusst hätten... Es folgten x-Kilometer mit Schotterstrassen, Schlammlöchern und zeitweise Regen. Das Durchschnittstempo lag vielleicht bei etwa 25 km pro Stunde, immer wieder mussten wir Stellen im Schritttempo befahren um Truck und Camper zu schonen.
Hier ein kleines Video eines eher guten Streckenteils:
Nach etwa 5 Stunden Fahrt auf den "gravel roads" kamen wir endlich in Port Alberni an. Zuerst mussten wir wieder mal was warmes essen - wir fühlten den sprichwörtlichen "Bärenhunger". Der Hafen, mit Ausblick, war da eine gute Parkmöglichkeit. Später fuhren wir noch Einkaufen im Walmart Superstore. Einfach nur Wahnsinn! Eine schier unüberblickbare, grosse Halle mit allem erdenklichen und möglichen was man überhaupt nur einkaufen kann.
Da Walmart seinen Kunden auch kostenloses Übernachten auf den Parkplätzen anbietet, verbrachten wir dort auch gleich die Nacht.
Am nächsten Tag füllten wir den Tank des Trucks (von einem Freund liebevoll "Schnapsdrossel" genannt) und eine Gasflasche des Campers. Dies an einem "heiligen Sonntag" - denn hier haben alle grossen Einkaufsläden die ganze Woche und manchmal auch bis spätabends geöffnet.
Auf der ca. zweistündigen Strecke nach Tofino haben wir während der Fahrt den ersten Schwarzbären am Strassenrand entdeckt. Wie viele Stunden hatten wir vorher schon nach Bären Ausschau gehalten? Und jetzt, auf einer vielbefahrenen Strecke, da hat uns einer plötzlich überrascht! Leider verzog sich der Bär dann wieder schleunigst in den Wald und so bliebs bei dieser "1-Sekunden-Sichtung".
In Tofino angekommen bezogen wir einen superschönen, zugegebenermassen auch etwas teuren, Campingplatz. Das schöne Wetter am Sonntag haben wir sehr genossen. Seit Sonntag Nacht regnet es hier fast ununterbrochen und teilweise in Strömen. Das bei Regenwetter wohl unspektakuläre Tofino haben wir trotzdem besucht. Die nächsten Tage versprechen leider keine Wetterbesserung...
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MamiPia (Dienstag, 28 Mai 2013 22:22)
Hallo ihr Lieben - wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen......Ein sehr interessanter Bericht - Ueberraschungen sind auch immer dabei. Die kann man halt nicht planen. "The gravel roads erinnern mich an die Ueberlandstrassen auf dem Altiplano oder in den Subtropen Boliviens vor 50 Jahren. Nur mussten wir damals ab und zu Flüsse überqueren - und da hatte man dann auch mal das Wasser im VW Käfer-Innern...... Ich wünsche euch weiterhin viel tolle Erlebnisse und allzeit gute Fahrt Eure MamiPia
Marc (Dienstag, 28 Mai 2013 23:19)
Hoi zäme, Spannend eure Geschichten!
Falls ihr etwa bei der Rückkehr von Tofino in der Nähe von Parksville übernachten wollt, kann ich den Rathtrevor Beach PP empfehlen. Schön gelegen und als wir da waren, grasten etwa Kaninchen auf der Wiese, während wir Znacht assen ;-)
(https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1549800264659&l=89b02f6d6c)
Claudia und Dani (Mittwoch, 29 Mai 2013 10:59)
Super Erlebnisse......bei uns auf Korsika war nicht eine Schraube die Ursache eines nicht reparierbaren Vorderpneus, sondern ein Sch.....Stein. Helvetia Assistance hat uns sehr gut unterstützt und geholfen. Fazit: zwei neue Vorderpneus und eine weitere Campererfahrung. Nun geniessen wir eine lauschigen Platz, wärmere Temperaturen als im Engadin und kleine Bikeausflüge. Wanderungen sind auch geplant. Euch beiden ganz liebe Grüsse, Claudia und Dani